1881: Am 25. Oktober in Malaga geboren. Als Sohn von José Ruiz Blasco, Maler und Zeichenlehrer an der Kunstgewerbeschule und Kustos des Stadtmuseums, und Maria Picasso Lopez, dessen Kusine.
1888-1889: Das erste erhalten gebliebene Bild des kleinen Pablo, Pikador.
1891: Umzug der Familie nach La Coruña; Pablo zeichnet und malt unter der Leitung des Vaters.
1894: Pablo studiert das dritte Jahr an der Schule der Schönen Künste in Coruña. Nach den Klassen des Ornaments, des Figurenzeichnens und der antiken Abgüsse malt er Ölporträts der Eltern, von Modellen, und zeichnet Skizzen zu geschichtlichen Szenen. Beeindruckt von den Erfolgen des Sohnes übergibt Don José ihm seine Palette mit Pinseln und Farben und beendet seine eigene Karriere zugunsten des Sohnes.
1895: Umzug nach Barcelona. Pablo kommt nach Madrid, wo er erstmals die Malerei Velazquez’ und Goyas erblickt. Besucht die Schule der Schönen Künste La Lonja (Barcelona); wird, ohne die Elementar-klassen zu absolvieren, sofort in die oberen zugelassen. Der Vater mietet für ihn ein Atelier.
1895-1896: Er malt eine große Leinwand im Geiste der offiziellen akademischen Kunst Primera Comunion. Schafft Anfang des Jahres ein anderes akademisches Gemälde Ciencia y Caridad. Das Gemälde erhält auf der nationalen Kunstausstellung in Madrid eine Anerkennung, danach eine Goldmedaille in Malaga. Zulassung zur Academia de San Fernande in Madrid.
1898: Erkrankt nach dem schweren Winter in Madrid und kehrt im Juni nach Barcelona zurück. Fährt mit Manuel Pallares zur Erholung nach Horta de Ebro (ab 1910 — Horta de San Juan), wo er acht Monate verbringt.
1899: Schließt sich in Barcelona der avantgardistischen künstlerischen Intelligenz an, die sich um das Künstlercafé „Els Quatre Gats“ gruppiert. Modernistische Tendenzen im Schaffen: Malt Porträts seiner Freunde, der Modernisten, großes Gemälde Derniers moments.
1900: Fährt im Oktober erstmals nach Paris, wohnt auf dem Montmartre, Rue Gabrielle 49. Erste Kunsthändler: Pedro Manach und Berthe Weill. Kabarett- und Montmartresujets. Das Gemälde Derniers moments wird auf der Weltausstellung in Paris ausgestellt.
1901: Malt im Winter in Madrid Porträts von Weltdamen, gibt gemeinsam mit Francisco de Assis Soler die Zeitschrift Arte Jovén (Junge Kunst) heraus, schließt Bekanntschaft mit Pio Baroja und anderen Vertretern der Generation des Jahres 1898. Arbeitet im Frühjahr in Barcelona die Maltechnik von gegenübergesetzten reinen Farbtönen aus. In den Sujets herrscht der spanische Brutalismus vor. Im Mai zweite Reise nach Paris: Entwicklung des Präfauvismusstils; Kabarett-Periode. Vom 05. Juni bis 14. Juli Ausstellung in der Galerie Ambroise Vollard: 65 Arbeiten. Freundschaft mit Max Jacob. Artikel von Félicien Fagus in La Revue blanche. Besuche des Frauengefängnisses Saint-Lazare. Begeisterung für Toulouse-Lautrec und Van Gogh. Zyklus Casagemas’ Tod. Die ersten blauen Bilder. Inhaftierte und Schwangere von Saint-Lazare.
1902: Die Entwicklung des blauen Stils in Barcelona. Erste erhalten gebliebene Skulptur Sitzende Frau. Im Oktober eine neue Reise nach Paris. Ausstellungen bei Berthe Weill. Artikel von Charles Morice in Mercure de France. Charles Morice schenkt Picasso ein Exemplar Gauguins Noa Noa. Durchlebt mit Max Jacob einen schweren, entbehrungsvollen Winter in Paris.
1903: Blaue Periode in Barcelona.
1904: Bis April in Barcelona, dann endgültige Übersiedlung nach Paris, übernimmt Atelier im „Bateau-Lavoir“ auf dem Montmartre, Rue Ravignan 13. Ende der Blauen Periode. Erste Radierungen und Stiche. Freundschaft mit Apollinaire und Salmon. Lernt Fernande Olivier kennen.
1905: Stellt im Februar in der Galerie Serrurier die ersten Bilder zu Sujets aus der Zirkuswelt aus. Erste Artikel Apollinaires über Picasso (La Revue immoraliste, April, und La Plume, am 15. Mai). Im Sommer Reise nach Holland. Mit der Vollendung des großen Gemäldes Gauklerfamilie (La famille de saltimbanques) findet die Zirkusperiode ihr Ende. Bekanntschaft mit Leo und Gertrude Stein.
1906: Rosa Periode. Gertrude Stein macht Picasso mit Matisse bekannt, der ihm begeistert eine afrikanische Statuette vorführt. Freundschaft mit Derain. Verbringt den Sommer in Gosol (in den östlichen Pyrenäen). Setzt im Herbst in Paris die Arbeit an dem im Winter begonnenen Porträt Gertrude Stein fort und malt ein Selbstbildnis im Geiste des iberischen Archaismus.
1907: Les Demoiselles d’Avignon. Entdeckt im Sommer in der ethnographischen Abteilung des Palastes Trocadero die afronegroide Kunst. Bekanntschaft mit Daniel-Henry Kahnweiler und Georges Braque. Cézannes Retrospektive im Salon d’Automne. Alfred Jarrys Tod (1. November). Schnitzt die erste Holzskulptur.
1908: Protokubismus. Verbringt den August in La Rue-des-Bois bei Paris. In November stellt Braque in der Galerie Kahnweiler Landschaften von Estaques aus, die für den Herbstsalon nicht angenommen wurden. Im Zusammenhang mit diesen Bildern entstand der Fachausdruck „Kubismus“. Bankett in Picassos Atelier zu Ehren Henri Rousseaus.
1909: Arbeitet von Mai bis September in Horta de Ebro. Beginn des analytischen Kubismus. Im Herbst Übersiedlung aus dem „Bateau-Lavoir“ auf den Boulevard de Clichy 11. Modelliert Kopf Fernandes. S. I. Stschukin beginnt sich für Picasso zu interessieren.
1910: Sommer in Cadaques mit Derain. Esoterische Phase des analytischen Kubismus. Neun Arbeiten auf der Ausstellung „Manet und die Postimpressionisten“ in London.
1911: Sommer in Céret (Pyrenäen) mit Braque und Jacob. Apollinaires Verhaftung (7.-12. September) wegen der Affäre um den Diebstahl der Mona Lisa. Saal der Kubisten im Herbstsalon; dort gab es keine Arbeiten Picassos, die ausländische Presse aber schrieb ihm den Skandal um die Ausstellung zu. Im Herbst Bekanntschaft mit Eva Gouel (richtiger Name: Marcelle Humbert, geb. 1885).
1912: Schafft im Winter die Collage Stillleben mit Flechtstuhl. Wohnt mit Eva in Céret, fährt dann nach Avignon und Sorgues (Mai-Oktober). Übergang des Kubismus in die synthetische Phase. Ab September neues Atelier auf dem Boulevard Raspail 242. Die ersten papiers collés und Konstruktionen.
1913: Malerei unter dem Einfluss von eigenen dreidimensionalen Konstruktionen und Collagen. Fährt im März mit Eva nach Céret. Picassos Vater stirbt in Barcelona (2. Mai). Im August Übersiedlung ins Atelier in die Rue Schoelcher 5.
1914: Neue Serien von Collagen und farbigen Reliefkonstruktionen. Sommer in Avignon mit Eva (Juni-November). „Rokoko-Kubismus“ und Kombination von kubischen Konstruktionen mit greifbaren Fragmenten der Realität, was die Kunstgriffe des Surrealismus vorwegnimmt. Kriegserklärung (2. August). Braque, Derain, Apollinaire werden zum Militär eingezogen.
1915: „Ingressche“ Porträts. Kristall-Kubismus. Eva Gouels Tod (14. Dezember).
1916: Picasso wird von Jean Cocteau besucht, der ihn mit Djagilew und Erik Satie bekannt macht. Fährt im Sommer nach Montrouge.
1917: Fährt im Frühjahr mit Djagilews Ballett nach Rom, entwirft Kostüme, Vorhang, Szene zu Parade (Cocteau/Satie). Besucht Neapel, Pompeji. Skandalöse Uraufführung von Parade im Théâtre du Châtelet in Paris (18. Mai). Reise mit dem russischen Ballett nach Barcelona und Madrid. Bekanntschaft mit der Tänzerin Olga Chochlowa (geb. in Neshino 1891). Kubismus, Ingreismus, Pointillismus, Klassizismus.
1918: Picasso heiratet Olga Chochlowa (12. Juli). Sommer in Biarritz. Apollinaires Tod (9. November). Eine neue Wohnung und ein neues Atelier in der Rue La Boétie 23.
1919: Von Mai bis August mit Djagilews Ballett in London. Ausstattung von M. de Fallas’ Ballett Dreispitz. Herbst in Saint-Raphael (Riviera). Ingreismus, Klassizismus, Kubismus; Ballettthemen, Commedia dell’arte, Stillleben.
1920: Ausstattung des Balletts Pulcinella von Stravinski, Sommer in Juan-les-Pins. Linearer Klassizismus in den antiken Sujets. Kristall-Kubismus in den Stillleben und Sujets der Commedia dell’arte.
1921: Geburt seines Sohns Paul (4. Februar). Sommer in einer Villa in Fontainebleau. Setzt die Arbeit für Djagilews Theater (Guardo Flamenco) fort. Klassizismus (Sujets: Mutter und Kind), Kristall-Kubismus und Neoklassizismus der „gigantischen“ Order.
1922: Sommer in Dinard (Bretagne) mit Frau und Sohn. Neoklassische Mutterschaften.
1923: Sommer mit der Familie in Cap d’Antibes. Bekanntschaft mit André Breton.
1924: Sommer in Juan-les-Pins. Vorhang für das Ballett Der blaue Zug (Cocteau/Milhaud), Kostüme und Bühnenbild für Merkur von Satie. Manifeste du surréalisme von Breton.
1925: Mit dem russischen Ballett in Monte Carlo. Lineare Szenenzeichnungen des Balletts und die zweimetergroße surrealistische Leinwand Tanz. Sommer in Juan-les-Pins. Surrealisten zeigen Picassos Arbeiten in ihrer ersten Ausstellung in Paris.
1926: Sommer in Juan-les-Pins. Oktober in Barcelona. Großes Gemälde Atelier der Modistin. Christian Zervos beginnt „Cahiers d’Art“ herauszugeben.
1927: Trifft im Januar die siebzehnjährige Marie-Thérèse Walter. Juan Gris’ Tod (11. Mai). Verbringt den ganzen Sommer in Cannes. Sujets mit biomorphen Figuren der Badenden. Erste Stiche zur Illustration von Balzacs Chef-d’œuvre inconnu.
1928: Eine große Collage Minotaurus (140 x 230 cm) — Vorzeichen dieser Gestalt im Schaffen Picassos der dreißiger Jahre. Hauptmotiv in der Malerei: Das Atelier des Malers. Durchbrochene, geschweißte Konstruktionen mit Hilfe von Julio Gonzalez. Sommer in Dinard.
1929: Fortsetzung der Zusammenarbeit mit Gonzalez an plastischen Konstruktionen. Schafft in der Malerei Kompositionen mit biomorphen, aggressiven Akten. Sommer in Dinard.
1930: Studium der Kreuzigung von Grünewald, arbeitet im Atelier Gonzalez. Kauft Château de Boisgeloup bei Gisors. Sommer in Juan-les-Pins. Serie linearer Radierungen zu Metamorphosen von Ovid.
1931: Befasst sich mit Plastik bei Gonzalez, danach im Château de Boisgeloup. Sommer in Juan-les-Pins. Radierungen der „Suite Vollard“. In Malerei, Graphik und Plastik entstehen Gestalten mit Zügen Marie-Thérèse Walters.
1932: Große Retrospektivschau in Paris und Zürich (236 Arbeiten). Wohnt, malt und modelliert in Boisgeloup: Das Thema der Frau (Marie-Thérèse) wird angereichert mit Motiven aus dem Pflanzenreich und des Schlafs. Biomorpher, „metamorphischer“ Stil. Wieder das Thema der Kreuzigung nach Grünewald in Zeichnungen. Es erscheint der erste Band des fundamentalen Katalogs von Zervos.
1933: Das Atelier des Bildhauers in Radierungen der „Suite Vollard“. Zeichnungsserie Anatomie. Das erste Heft der Surrealistenzeitschrift Minotaure mit Umschlag und Reproduktionen Picassos. Wohnt und arbeitet in Paris und Boisgeloup. Sommer in Cannes, Reise nach Barcelona, wo er alte Freunde trifft. In der Malerei erscheint das Corrida-Thema und das Thema einer Frau als Torero. Veröffentlichung der Erinnerungen Fernande Oliviers Picasso und seine Freunde und des Sammelkatalog, der Druckgraphik Picassos, der von Bernhard Geiser zusammengestellt wurde.
1934: Gemälde, Zeichnungen, Radierungen zur Corrida. Sechs Radierungen zu Aristophanes’ Lysistrata. Eine Reise mit Frau und Sohn nach Spanien. Radierungen zum Thema des blinden Minotaurus — ein Teil der „Suite Vollard“.
1935: Graviert die Radierung Minotauromachie. Gibt im Sommer die Malerei auf, wendet sich völlig dem literarischen Schaffen zu. Geburt der Tochter von Picasso und Marie-Thérèse Walter, Maya (5. Oktober). Sabartés wird sein Kompagnon und Sekretär.
1936: Freundschaft mit Paul Eluard. Mit Unterstützung der Volksfront in Barcelona wird eine Ausstellung Picassos organisiert, über sein Schaffen wird eine Reihe von Vorlesungen gehalten. Kehrt im Frühjahr in Juan-les-Pins allmählich zur Malerei zurück; Zeichnungen, Aquarelle und Gouachen mit Minotaurus. Radierungen für L’histoire naturelle von Buffon. Beginn des Bürgerkrieges in Spanien (18. Juli); die republikanische spanische Regierung ernennt Picasso zum Direktor des Prado. Sommerende in Mougins. Bekanntschaft und Freundschaft mit Dora Maar (geborene Markovic), gemeinsam entdecken sie eine Töpferwerkstatt in Vallauris. Arbeitet im Haus Vollards in La Tremblay-sur-Maudre. Experimentiert gemeinsam mit Dora Maar (einer Berufsfotografin) mit verschiedenen Fototechniken.
1937: Picasso radiert und dichtet Traum und Lüge Francos. Die republikanische Regierung bestellt bei Picasso ein Panneau für den Spanien-Pavillon auf der Weltausstellung des Jahres 1937 in Paris. Atelier in Rue des Grands-Augustins 7, wo er im Mai Guernica malt. Sommer in Mougins mit Dora und dem Ehepaar Eluard. Doras Porträts und Motive von Guernica in der Malerei. Fährt im Oktober in die Schweiz, wo er den kranken Klee besucht. Wendet sich mit einem Appell an die Tagung der amerikanischen Maler anlässlich der francistischen Propaganda über das Schicksal der Kunstschätze Spaniens: „Artists who live and work Parade spiritual values cannot and should not remain indifferent to a conflict in which the highest values of humanity and civilisation are at stake.“
1938: Riesengroße Collage Frauen beim Ankleiden (3 x 4,5 m). Porträtserien: Frauen (Dora) und Kinder (Maya). Sommer in Mougins mit Dora und dem Ehepaar Eluard. Guernica und Skizzen zu diesem Gemälde werden in England ausgestellt.
1939: Die Mutter stirbt in Barcelona (13. Januar). Der Fall von Barcelona und Madrid. Guernica in Amerika. Vollards Tod (22. Juni). Sommer in Antibes, Monte Carlo, Nizza, Mougins. Großes Gemälde Nächtlicher Fischfang in Antibes. Der Zweite Weltkrieg erreicht ihn in Paris. Fährt nach Royan bei Bordeaux, wo er mit Unterbrechungen bis Dezember bleibt. Ausstellung Picassos in New York: vierzig Jahre seines Schaffens.
1940: Arbeitet in Royan und Paris. Kehrt in das besetzte Paris zurück, verzichtet sowohl auf die Hilfe der Besatzer als auch auf die Übersiedlung nach Amerika.
1941: Arbeitet in Paris: Literatur, Malerei, Plastik; macht heimlich Bronzeabgüsse von seinen Skulpturen.
1942: Julio Gonzalez’ Tod (27. März). Angriffe auf Picasso in der Presse. Hält die Verbindungen mit der Widerstandsbewegung aufrecht. Erste Zeichnungen zum Thema des gutherzigen Priesters.
1943: Fortsetzung des Themas Mann mit dem Lamm: Zeichnungen und Plastik. Interieurs, Stillleben, Frauenporträt in der Malerei. Lernt Françoise Gilot kennen, eine junge Malerin.
1944: Verhaftung und Tod (5. März) Max Jacobs im Konzentrationslager Drancy. Pariser Landschaften und Kriegsstillleben. Gouache Bacchanal (nach Nicolas Poussin). Trifft sich mit Freunden aus der Widerstandsbewegung (Résistance). Stellt im Salon de la Libération („Salon der Befreiung“) 74 Bilder und 5 Plastiken der letzten Jahre aus. Tritt im Oktober der Kommunistischen Partei Frankreichs bei, indem er erklärt, dass sein Beitritt zur Kommunistischen Partei die logische Folge seines ganzes Lebens und Schaffens sei. Er sei immer ein Exilierter gewesen, und in der französischen Kommunistischen Partei habe er alle jene getroffen, die er am meisten schätze, die größten Wissenschaftler, die größten Dichter und all die schönen Gesichter der Pariser Widerstandskämpfer, die er während der Augusttage gesehen habe. Von neuem sei er unter Brüdern.
1945: Malt das Antikriegsbild Das Leichenfeld. Fährt im Sommer nach Antibes. Beginnt in der Werkstatt von Fernand Mourlot mit einer etwa 200 Blatt umfassenden Serie von Lithographien. Erste Lithographie Porträt Françoise Gilot, Lithographien zum Thema Stier.
1946: Das Gemälde Den Spaniern, die für Frankreich gefallen sind. Im Frühjahr mit Françoise in Golf-Juan. Besucht Matisse in Nizza. Françoise Gilot wird seine Gefährtin, ihre Gestalt erscheint auf Gemälden und Graphiken. Gertrude Steins Tod (27. Juli). Arbeitet im Herbst in Antibes für das Palais Grimaldi, das bald in das Picasso-Museum umgewandelt wird. Motive: Faune, Najaden, Zentauren.
1947: Lithographien David und Bathseba nach Cranach. Schenkt dem Musée National d’Art Moderne in Paris zehn Bilder. Geburt des Sohnes von Picasso und Françoise Gilot, Claude (15. Mai). Fährt mit Sohn und Françoise nach Golf-Juan, später Vallauris, arbeitet fast ein Jahr an Keramiken.
1948: Livres d’art: Pierre Reverdy Totengesang, Luis Gongora Zwanzig Gedichte. Wird in Vallauris ansässig. Nimmt zusammen mit Eluard am Weltfriedenskongress in Breslau teil, besucht Auschwitz, Warschau und Krakau. Ihm wird das Croix de commandeur avec étoile de l’Ordre de la renaissance der Polnischen Republik verliehen. Stellt im November in Paris 149 keramische Werke aus.
1949: Geburt der Tochter von Picasso und Françoise, Paloma (19. April). Das Plakat für den Weltfriedenskongress in Paris macht seine Taube weltberühmt. Wieder Plastiken in Vallauris.
1950: Wohnt und arbeitet in Vallauris. Nimmt am Weltfriedenskongress in Sheffield (England) teil. Picasso wird der Friedenspreis zuerkannt.
1951: Das Gemälde Massaker in Korea wird erstmals im Maisalon gezeigt. Wohnt meistens im Süden, arbeitet in Vallauris, besucht Matisse in Nizza.
1952: Malt die Wandbilder Krieg und Frieden für eine Kapelle (Temple de la Paix) in Vallauris. Bilder, Lithographien, Plastiken, Literatur. Paul Eluards Tod (18. November).
1953: Große Retrospektivschau in Rom, Mailand, Lyon, Sao Paulo. Arbeitet in Vallauris und Paris. Reise nach Perpignan. Trennung von Françoise.
1954: Zeichnungsserie Der Künstler und sein Modell. Porträt von Jaqueline Roque, die er vor einem Jahr kennen lernte und die seine Gefährtin wird. Tod von Derain und Matisse (3. November). Beginnt die Serie Frauen von Algier, 15 Variationen nach Delacroix.
1955: In Cannes stirbt Olga Chochlowa-Picasso (11. Februar). Retrospektivschau (150 Arbeiten) im Musée des Arts Décoratifs, Paris. H.-G. Clouzots Film Le Mystère Picasso. Wird mit Jaqueline in der Villa la Californie in Cannes ansässig.
1956: Malerei und Plastiken in Cannes: Porträts, Atelierthemen, die Badenden. Große Ausstellungen in Moskau und Leningrad zum 75. Geburtstag Picassos mit dem Künstler gehörenden Arbeiten.
1957: Gemäldefolge Las Meninas nach Velazquez (45 Bilder).
1958: Wandbild Der Sturz des Ikarus für das Unesco-Gebäude in Paris.
1959: Übersiedlung nach Vauvenargues in ein Schloss bei Sainte-Victoire in der Nähe von Aix. Beginnt eine lange Serie in verschiedenen Techniken zum Frühstück im Freien nach Edouard Manet. Macht Linoldrucke.
1960: Retrospektivschau in London. Malerei, Entwürfe zu Wandgraffitis und Monumentalplastik.
1961: Eheschließung mit Jaqueline Roque (12. März). Wohnt in Mougins bei Cannes, in Notre-Dame-de-Vie. Entwirft farbige Raumkonstruktionen aus Blech.
1962: Verleihung des Leninfriedenspreises an Picasso.
1963: Eröffnung des Picasso-Museums in Barcelona. Braques (31. August) und Cocteaus Tod (11. Oktober). Radiert in Mougins.
1964: Entwirft eine gigantische Skulptur Frauenkopf für Chicago. Ausstellungen in Kanada, Paris und Japan.
1965: Letzte Reise nach Paris; Operation in der Klinik in Neuilly. Fernande Oliviers Tod. Selbstbildnis mit Pinsel vor der Leinwand.
1966: Große Retrospektivschau in Paris zum 85. Geburtstag Picassos.
1967: Malerei und Graphik in Mougins: Akte, Porträts, bukolische und Zirkusszenen, Atelier eines Künstlers. Skulpturausstellung in London.
1968: Sabartés’ Tod (13. Februar), zu seinem Andenken schenkt Picasso dem Barcelonaer Museum die Serie Las Meninas. Malerei und Graphik in Mougins. Serie 347 Graphiken (März-Oktober).
1969: Arbeitet in Mougins: Gemälde, Zeichnungen, Radierungen, Bühnenstück Beisetzung des Grafen Orgaz (El Entierro del Conde de Orgaz).
1970: Die Barcelonaer Verwandten Picassos übergeben dem Picasso-Museum alle Arbeiten, die sie von ihm besitzen. 45 Zeichnungen und 167 Gemälde von 1969 werden im Palais des Papes, Avignon, ausgestellt. Am 12. Mai geht das „Bateau-Lavoir“, rue Ravignan 13, in Flammen auf. Zervos’ Tod (12. September).
1971: Ausstellung in der Großen Galerie des Louvre zum 90. Geburtstag Picassos.
1972: Arbeitet in Mougins an Radierungen, Zeichnungen, Malerei. Bereitet eine Ausstellung seiner letzten Arbeiten für das Palais des Papes, Avignon, vor.
1973: Ausstellung „156 Radierungen“ in der Galerie Louise Leiris, Paris. Picasso stirbt am 8. April in Notre-Dame-de-Vie in Mougins. Wird am 10. April in der Nähe des Eingangs zum Schloss von Vauvenargues beigesetzt.